Start Partnerstädte Jedlicze (PL)

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Der Partnerschaft der Kommune Jedlicze mit dem Markt Mallersdorf-Pfaffenberg ging eine seit 1992 bestehende Schulpartnerschaft des Burkhart-Gymnasiums mit dem Lyceum Maria Konopnicka in Jedlicze voraus.

Am 26. Juni 1999 schlossen die Gemeinde Jedlicze und der Markt Mallersdorf-Pfaffenberg eine Kommunalpartnerschaft in Mallersdorf-Pfaffenberg. Die Gegenzeichnung erfolgte am 3. September 2000 in Jedlicze.

 

 

 

 

 

 


Geographische Lage


Jedlicze liegt im Südosten Polens in den Vorkarpaten im Landkreis Krosno, etwa 35 Kilometer nördlich der Grenze zur Slowakei und 80 Kilometer westlich der ukrainischen Grenze. Jedlicze zählt 5.300 Einwohner und liegt im Tal des Flusses Jasiolka.

In Jedlicze lag die Wiege der Erdölförderung und Verarbeitung. 1883 wurde hier die erste Raffinerie erbaut. Nachdem die Lagerstätten bereits seit langem fast erschöpft sind, wird nun dort Altöl aufbereitet.

Jedlice liegt in einer landschaftlich sehr abwechslungsreichen Gegend, die Ausgangspunkt für naturnahen Tourismus ist.

 


Jedlicze (Geschichte)

Als Krakau und  Gnesen sich prächtig entwickelten, rauschten auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Jedlicze hohe Tannen. Die schönen Tannenwälder dieser Gegend nannte man damals Jedlice (Tanne – polnisch Jodla – slawisch Jedla). Wahrscheinlich kommt daher der ursprüngliche Ortsname:  Jedlice.  Dieser wurde in den Zeiten der österreichischen Besetzung in Jedlicze umgewandelt. Die Siedlung entstand Ende des 14. Jahrhunderts. Als einer der Beweise dient die Erwähnung des Schulzes  Piotr, der 1410 an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat.

In dieser Zeit gehörte Jedlicze der Familie Mleczko und Bączalski. Ende des 16. Jh. wird Justus Romer aus Chyżow als Besitzer genannt. Danach ging Jedlicze in den Besitz der Familie Wielowieyski, die 1740 eine Kirche stiftete. In der ersten  Hälfte des
19. Jh. wurde Familie Stojowski als Besitzer von Jedlicze genannt.

Familie Wielowieyski war  bemüht, die Stadtrechte für Jedlicze zu erwerben. Im Jahre 1768 wurden sie dann von Stanisław August Poniatowski verliehen. Jedlicze hatte damals das Recht, fünf Jahrmärkte im Jahr zu veranstalten. Die Stadtrechte gingen unter der österreichischen Besatzung verloren und erst 1967 hat Jedlicze diese Rechte wieder erworben.

Nach der 1. Polenteilung, fällt Jedlicze, wie das ganze Galizien, unter österreichische Besatzung. Die Lage der Bevölkerung, vor allem der Dorfbewohner hat sich verschlechtert. Die Ursachen dafür waren die Missernte und die Pest. Die Bauern und Knechte, angestiftet von österreichischen Beamten, erhoben sich 1846 gegen die Großgrundbesitzer.  Brandstiftung, Raub und Mord waren die Folgen. Die Lage der Dorfbewohner hat sich nach der Bauernbefreiung 1848 verbessert.

Im 19. Jh.  hat sich die politische und wirtschaftliche Lage verbessert. Dies ist dem Bau der Eisenbahnlinie Stróże – Zagórz  und der Entdeckung von Erdgas- und Erdölvorkommen in der Gegend zu verdanken. In der Landschaft rund um Jedlicze erschienen Förderschächte. Im Jahre 1895 baute man Erdölleitungen. Es wurde auch über die Erdölverarbeitung vor Ort nachgedacht. Um 1899 gründete die niederländisch–ungarische Gesellschaft „Du Nord“ eine Erdölraffinerie.

Es begann eine schnelle Entwicklung von Jedlicze .

Die Ankunft der Schriftstellerin Maria Konopnicka wurde 1903 zum wichtigsten kulturellen Ereignis des Jahres. Die Polnische Nation hat der Schriftstellerin zum 25. Jubiläum der schriftstellerischen Arbeit ein Haus in Żarnowiec geschenkt.

Im Jahre 1908 wurde die Genossenschaftliche Sparkasse gegründet, später Steffczykkasse genannt.  In den Jahren 1901/1902 wurde die Schule gebaut, die bis heute existiert .

Während des 1. Weltkrieges wurde die dynamische Entwicklung Jedliczes ausgebremst.

Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens fand der Ausbau der Raffinerie statt.

Es entstanden weitere Schächte. Es wurden neue Wohnsiedlungen gebaut: Kolonia Górna und Dolna, dessen Ausbau bis 1925 dauerte. Damals zählte Jedlicze 800 Einwohner.

Zu den wichtigen Faktoren, die zur Stadtentwicklung beigetragen haben, zählt der Bau von Elektrizitätswerken in Jedlicze-Męcinka.  Die Legende sagt, dass die Werke an dem Ort entstanden, wo Emil Dunikowski mit seinem Sohn aus Glasbruch und Sand Gold produzierte, das später in Paris verkauft wurde. In den Erinnerungen des Doktors Zygmunt Tokarski kann man nachlesen:

 „(...) es hat sich herausgestellt, dass das die Versuche waren, aus Sand Gold zu gewinnen. Das geheimnisvolle Auto der Dunikowskis, die spät am Abend zurückkehrten , ließ uns Buben lange nicht in Ruhe.“

Die Jahre zwischen den Kriegen, das war für Jedlicze eine Zeit der Wirtschaftskrise, hoher Arbeitslosigkeit und galoppierenden Preisen. Die Stadtbewohner sorgten in eigener Regie für die Stadtentwicklung. Besondere Verdienste sind dem ehrenamtlich tätigen Schuldirektor Wincenty Manierski zuzuschreiben. Dank seinem Engagement entstand das Gebäude der Stefczykkasse und zwei Gebäuden der Grundschule, die bis heute existieren.

Die Gesellschaft der Arbeiteruniversitäten war im Bereich Kultur und Bildung aktiv. Dass Jedlicze ein Kino und eine Bibliothek hatte, war ebenfalls dieser Gesellschaft zu verdanken.

Die Gesellschaft der Arbeiteruniversitäten organisierte Vorträge und unterstützte finanziell ärmere Schüler.

Die Besatzungszeit begann für Jedlicze am 08.09.1939.  Von Anfang an wurden die Einwohner in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Annähernd 400 Personen wurden in den Jahren 1939-1943 zur Arbeit ins Reich deportiert. Vor allem wurden die Juden diskriminiert. Das Schicksal von fast 200 Juden war tragisch. Zuerst wurden sie in einem Getto eingesperrt. Danach wurden sie in Wawrzyce, Płaszów, Bełżec und anderen Vernichtungslagern ermordet. Die restlichen Bewohner wurden zur Arbeit für die Besatzer gezwungen. Doch die Einheimischen haben den Terror nicht einfach hingenommen. In Jedlicze bildeten sich die ersten konspirativen Gruppierungen. Ihre Tätigkeit begann schon im Herbst 1939 . Die am Anfang kleinen Gruppen wandelten  sich schnell in eine straff organisierte Gruppierung der Landesarmee (AK) um, die unter der den Decknamen „Jasmin“ tätig war.  Erster Kommandant war Leutnant Jan Domaniecki. In der Gegend um Jedlicze und in der Stadt waren auch Gruppierungen von Bauernbataillonen (BCH) aktiv.  Auch die Lehrer blieben angesichts des  Faschismus nicht untätig. Heimlich wurde ein Unterrichtssystem organisiert. In der Gegend unterrichteten: Władysław Dubis , Jan Trynkiewicz und der später in Auschwitz ermordete Edward Jahn. Es gab Familien, die die Juden in dieser Zeit versteckt haben, obwohl es klar war, dass man das mit seinem Leben bezahlen würde . 

Im Jahre 1944 erschoss die Gestapo 22 Männer, höchstwahrscheinlich Gefangene aus Jasło.

Es war ein Racheakt für die Ermordung eines Polizisten . Die Leichen der Erschossenen blieben zwei Tage lang auf der Straße liegen, als Warnung für die Bevölkerung. Anschließend wurden sie in einem Sammelgrab an der Straße in Richtung Długie begraben. Erst nach dem Krieg fanden sie ihre letzte Ruhe auf  dem  Friedhof  in Jedlicze.

Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit  entstanden neue administrative und politische Machtzentren. Auf Anstoß von Wladyslaw Dubis wurde ein privates Kommunales Gymnasium und Lyzeum gegründet, wo 273 Mädchen und Buben ihren Unterricht aufgenommen haben. Die nach dem Krieg wieder in Betrieb genommene Raffinerie und Elektrizitätswerke in Męcinka begannen sich dynamisch zu entwickeln. Es entstanden neue Wohnsiedlungen, Einfamilienhäuser, Geschäfte, Kindergärten und ein Kulturzentrum. Die in den Jahren 1911-1925 erbaute Pfarrkirche erhielt in den Jahren 1958-1961 eine wunderschöne Polychromie nach dem Projekt von Prof. Władysław Drapiewski, Künstler und Maler aus Pelplin. Die Kanzel, Beichtstühle, zwei Altäre, Holzverkleidungen und die Lampen wurden von Prof. Wiktor Zin aus Krakau entworfen.

In den Jahren der Volksrepublik Polen wurden in der Stadt und der Gemeinde Strom- und Gasleitungen gelegt, eine neue Grundschule gebaut, das Straßen- und Brückennetz ausgebaut.

Die Leute ließen sich gerne in Jedlicze und Umgebung nieder.  Viele Arbeitsplätze, gute Verdienstmöglichkeiten und eine wunderschöne Gegend begünstigten die Entscheidung.

Bis heute kümmert sich der Stadt- und Gemeinderat um die Errungenschaften der vergangenen Generationen, aber die Hauptaufgabe ist und bleibt die  Sorge um die ständige Entwicklung der Gemeinde und die unermüdliche  Suche nach neuen Perspektiven.

Gmina Jedlicze w najpiękniejszych krajobrazach